Alles rund um Steffen, Simon, Remi, Marion und Gali
Interview Steffen Thum und Bernd Müller - Pressemitteilung vom 24.03.2020
Interview mit Profisportler Steffen Thum
Steffen Thum ist nicht nur Profisportler, sondern auch Teamchef. Ihn hat die Coronavirus-Absagewelle als einen der ersten überrascht: in Dubai, beim dort geplanten Weltcuprennen.
Ihr ganzes Team war Anfang März in Dubai versammelt - wie sieht es zwei Wochen später aus?
Ich bin mit meiner Familie in Aalen, alle anderen Sportler sind auch nach Hause zurückgekehrt. Das ist das einzig richtige, da bei seiner Familie zu sein. Es gab kurz die Überlegung, mit dem ganzen Team exklusiv in ein Explorer Hotel zu ziehen, aber wir wollten keine Extrawürste. In einer Situation, die die ganze Welt betrifft, müssen sich auch Profisportler einfach unterordnen.
Wenn plötzlich der Ball ruht, müssen viele Profiklubs im Fußball offenbar schnell um die Existenz fürchten. Wie geht’s Ihnen ohne Rennen?
Wir haben mit unseren Sponsoren einen langfristigen Ansatz und können das ganz gut verkraften. Es geht dabei um eine grundsätzliche Einstellung und Idee von gemeinsamen Werten, diese ändern sich nicht bei uns und auch nicht bei unseren Sponsoren durch Corona. Keiner meiner Sportler muss sich Sorgen machen. Und ganz ehrlich: Was im Fußball passiert, das ist für mich teilweise auch Wichtigtuerei und nicht nachvollziehbar. Wir sitzen nun alle in demselben Boot.
Was sieht zurückstecken rein sportlich gesehen aus für Sie und Ihre Sportler?
Wir trainieren weiter, man kann den Körper als Leistungssportler gar nicht von 100 Prozent sofort auf null runterfahren. Wir haben schnell reagiert und jedem im Team einen neuen Heimtrainer gekauft. Natürlich fehlt der Reiz des gemeinsamen Trainierens, aber die moderne Technik kompensiert da einiges. Remi und Simon sind zum Beispiel so vernetzt, dass sie virtuell gegeneinander fahren können. Zudem rechnen wir damit, dass bald die ersten Vorschritte zu sehen sind und ich fiebere dann auch schon sehr den auf mich wartenden Bergen und einem Besuch im Explorer Hotel mit meinem Bike entgegen.
Hat sich die Art des Trainings verändert?
Es ist sicher nicht so intensiv wie sonst. Wenn man von einer Pandemie bedroht ist, sollte man lieber schauen, dass das Immunsystem stark bleibt. Ingwer, Kurkuma, unser ganzheitlicher Dr. Feil Ansatz hilft uns hier sehr und Abnehmen ist derzeit auch keine so gute Idee.
Steht für Mountainbiker die Saison genauso auf der Kippe wie etwa im Fußball?
Nein, ich denke, wir haben es da besser. Viele Rennen könnte man auf die zweite Jahreshälfte verschieben, dann wird die Saison einfach nach hinten in den September und Oktober verlängert. So agiert im Moment auch der Weltverband, es wird nichts endgültig abgesagt. Ich habe auch den Weltcup in Dubai für 2020 noch nicht abgeschrieben.
Und jetzt heißt es einfach: Abwarten?
Ja, und einfach das tun, was im Moment gesellschaftlich gefordert ist. Ich finde, die Bundeskanzlerin hat das ganz treffend gesagt, und sie hat das Wort „jeder“ betont. Da darf sich keiner rausnehmen, auch Profisportler nicht.