Hallo Steffen, stell‘ Dich doch bitte mal in einigen Worten vor!
Steffen: Ich bin 37 Jahre alt, habe meinen Hauptwohnsitz in Aalen auf der Ostalb und gemeinsam mit meiner Frau Kerstin habe ich eine sechsjährige Tochter.
Radfahren tu' ich natürlich auch ziemlich viel als Profi, aber ich versuche, dass ich bei all' dem Trubel um die Stollenreifen auch noch ein paar normale, bikefreie Momente am Tag hinbekomme. Auch wenn das nicht jeden Tag klappt :-)
Du bist der „alte Hase“ im Team, der den „Youngstern“ sicherlich mit so manchem Tipp behilflich sein kann. Aber auch ihr profitiert mit Sicherheit von dem frischen Wind, den die beiden Mädels im Team mitbringen, oder?
Steffen: Ich bin mit über 12 Jahren Profierfahrung aus diversen Teams natürlich der Part mit „Erfahrung“ im Team. Wichtig in unserer gegenseitigen Lernstrategie ist jedoch, dass wir nicht einen Lehrer im Team wollen, sondern viele gleichberechtigte Seiten, welche Input geben.
Jeder in unserem Team ist einzigartig, kann bestimmte Fähigkeiten einbringen, welche die anderen nicht haben. Da kommt es nicht auf das Alter an, sondern vielmehr darauf, dass die Sportler Persönlichkeiten sind, die herausragende Alleinstellungsmerkmale besitzen.
Also keine Sorge, auch ich hol' mir Tipps von den jungen Sportler ab und lerne von ihnen. Ganz egal ob in Bezug auf Fahrtechnik, moderne Trainingsansätze oder die Apple-Playlist.
Wie bist Du zum Biken gekommen und wann hast Du damit begonnen?
Steffen: Ich habe als Kind nahezu alle Sportarten gemacht, welche es nur gibt. Bin Skirennen gefahren, war im Leichtathletik, Tennisturniere, hatte ein Springpferd…
Als ich dann mit 15 Jahren auch noch Radrennen fahren wollte - das kann ich als Vater nun etwas besser einschätzen - war das sicherlich nicht gerade eine Freude für meine Eltern. Dann ging jedoch alles sehr schnell und mein gesamtes Umfeld bemerkte, dass ich nun wohl meine Passion gefunden habe. Nichtmal ein Jahr später standen die Alpinski mit etwas Staub im Keller und das Pferd habe ich verkauft.
Mit 17 kam ich dann schon in die Landes- und Nationalkader und nach dem Abitur bekam ich dann die ersten Profiverträge. Es muss also nicht immer von den Kinderschuhen gefördert sein, um am Ende in der Weltklasse zu landen. Vielmehr geht es glaube ich darum, dass man sich entfalten kann und dadurch bemerkt, wo jedem seine Passion liegt. Wenn man sich dann hierfür einsetzt, immer dran bleibt, dann wird es am Ende auch was.
In welcher Kategorie trittst Du an und was war Dein bisher größter Erfolg?
Steffen: Ich bin Kämpfer und da hat man das Glück, dass das einem in jeder Disziplin hilft. Weltcups fahre ich also im Olympischen Crosscountry, im Sprint, Marathon und auch die großen Etappenrennen.
Meine größten Erfolge liegen jedoch auf der Langstrecke. Hier konnte ich bereits zweimal den Gesamtweltcup gewinnen und war damit erfolgreichster Marathonfahrer der Welt.
Was ist Dein Highlight am Frühstückbuffet im Explorer Hotel?
Steffen: Ich bin Fan von einem Glas Milch und einer Laugenstange oder Brezel. Die Explorer Hotels setzen auf heimische Produkte und ich bin superfroh, dass in den Alpen da logisch auch eine Brezel mit dazu gehört.
Welche Speise ist für Dich immer eine Sünde wert?
Steffen: Ich mag ländertypisches Essen. In Italien esse ich vitello tonnato, in New York einen Hotdog und in Dubai Hummus.
Natürlich hat auch die kulinarische Heimat viel zu bieten, da ist mein Favorit eine Schweinshaxe.
Das ist teilweise nicht zwingend Profisportler-Food aber man muss ja sehen, dass das die Ausnahmen sind und wenn man mit Genuss auch mal etwas nicht so Gesundes isst, dann ist das vielmehr Motivation, als Sünde.
Hast Du einen Lieblingstrail oder eine Lieblingsrunde rund um die Explorer Hotels?
Steffen: Im Moment möchte ich da keinen Einzelnen rausgreifen. Ich war bis jetzt noch nicht in allen Hotelstandorten, aber in den 6 wo ich war, da war es überall einfach großartig.
Wenn Du die Berge vor der Nase hast, den frischen Wind spürst, dann willst Du einfach raus und Dir das Ganze mal genauer anschauen. Genau diese immer wieder neue Umgebung, immer nochmals einen neuen Trail entdecken, das ist ja auch das Schöne und Freie am Mountainbiken.
Wie gehst Du mit Niederlagen um? Und welche Momente geben Dir dann wieder neue Kraft?
Steffen: Ich bin sicherlich kein Choleriker. Je schwieriger die Situation, desto ruhiger und fokussierter werde ich in der Regel. Das macht eventuell den Eindruck, dass mir Niederlagen nicht bewusst sind, aber ich versuche eben neutral und objektiv solche Dinge zu erörtern und schaue: was muss ich ändern.
"Geht nicht" ist für mich eigentlich keine Antwort, es sollte viel mehr heißen: Geht auf diese Art und Weise nicht. Darum probier' es nochmals, mit einem effizienteren Weg. Alleine diese Grundeinstellung gibt neue Motivation, denn man weiß, dass es nach einer Niederlage weitergeht, man weiterkämpfen muss und am Ende dann auch sein Ziel erreichen wird.
Herzlichen Dank für die spannenden Einblicke und viel Erfolg für den weiteren Saisonverlauf!