An der Stelle, wo heute das berühmte Schloss Neuschwanstein steht, waren früher zwei kleine Burgen. Ganz in der Nähe der beiden Burgruinen stand das von König Maximilian II. von Bayern und seiner Familie bewohnte Schloss Hohenschwangau. Bereits in seiner Jugend bekam König Ludwig die Idee, diese Ruinen in märchenhaftes Schloss zu verwandeln. Am 5. September 1869 war es dann endlich so weit.
Fließendes Wasser, Speiseaufzug, Klospülung, Warmluftheizung. Ludwig II. hatte das Beste vom Besten. In seinen Privaträumen ließ er sogar eine batteriebetriebene Klingel installieren. Drückte er diese, konnten die Diener von einer Signaltafel im Vorzimmer ablesen, in welchen Raum sie gerufen wurden. Auch Telefonanschlüsse hab bereits im Schloss Neuschwanstein! Anscheinend reichte das Kabel sogar bis zum Schloss Hohenschwangau.
Die Innenarchitektur des Schloss Neuschwanstein zeigt das wiederkehrende Element des aufsteigenden Schwans. Dieser steht als Symbol der Reinheit und ist Wappentier der Schwangauer Grafen, zu welchen auch Ludwig II. gehört hat. Diesen Vogel sieht man überall, auf den Wasserhähnen, Glasfenstern und sogar dem Dach der königlichen Kutsche.
Noch 3 Jahre länger und der Berliner Flughafen hätte dem Schloss Konkurrenz gemacht. Rund 300 Arbeiter waren 17 Jahre lang in 10-Stunden-Schichten beschäftigt. Gearbeitet wurde auch nachts mithilfe von sehr hellen Karbidlampen. König Ludwig II. belohnte seine Bauleute und bezahlte die Nachtschichten sogar doppelt. Schon damals wurde Neuschwanstein zum größten Wirtschaftsfaktor der Region - und ist es auch noch heute.
Bereits als Jugendlicher litt König Ludwig II. unter Depressionen. Im Alter hat er seinen Rhythmus vollständig auf Nacht umgestellt. Ab dem Jahr 1886 verbrachte er jede Stunde in seinem Schloss. Im Jahre 1886, am Pfingstsonntag, fand man Ludwig mit seinem Psychiater Bernhard im Starnberger See. Das Rätsel, wie die beiden ertrunken sind, wurde bis heute nicht gelöst.
Den schönsten Ausblick auf das königliche Schloss Neuschwanstein bekommst Du von der berühmten Marienbrücke über der Pöllatschlucht. Vom Parkplatz P4 sind es ca. 45 Minuten bis zur Brücke. Einfach den Schildern folgen! Beachte allerdings, dass der Weg zur Brücke nur bei gutem Wetter geöffnet ist.
Um lange Wartezeiten zu vermeiden, solltest Du rechtzeitig am Ticket-Center ankommen oder schon im Voraus das Ticket online kaufen. ;) Wenn Du das Schloss nur von außen besichtigen willst, benötigst Du kein Ticket. Auch der Schlosshof ist gratis.