28. Januar 1964 - der Käfer, der sinkt: Eine kalte Nacht im tiefsten Winter und der Königssee mit Eis bedeckt. Jedoch nicht dick genug, um die Last eines Autos zu tragen und deshalb durch eine Barriere gesperrt. Fußgänger hingegen dürfen auf einer eingezeichneten Route den See überqueren.
J. H., der 52-jährige Autofahrer wurde bereits vom Nachtwächter der staatlichen Schifffahrt an der Einfahrt zur Eisfläche abgewiesen. Doch der ortskundige Autofahrer macht kehrt und fährt einfach um die Seelände herum - zum damals noch offenen Seebad.
Die Irrfahrt beginnt: über eine ca. 40 cm hohe Böschung geht es weiter auf die Eisfläche. Sein Ziel ist St. Bartholomä. Und das erreicht er auch. Laut Polizei gerät der Fahrer von St. Bartholomä kommend in etwa auf Höhe des Nassen Palfen ins Schleudern und verliert so wohl die Orientierung.
Kein Eis - keine Fahrbahn - Der Fahrer nimmt immer mehr Kurs auf die Westseite des Königssees. Jedoch scheint die Beleuchtungsanlage defekt zu sein, denn in der Nähe der Falkensteinerwand fährt er seinen Käfer ohne jegliche Spuren eines Bremsmanövers direkt vom Eis in den nicht mehr mit Eis bedeckten Teil des Sees - was das traurige Ende der Fahrt bedeutet.
So wird dieser "Schatz" wohl noch viele, viele Jahre am Grund des Königssees bleiben. Du willst wissen, wo sich die Unglücksstelle genau befindet? Dann fahr am besten mit dem Schiff nach St. Bartholomä und frag den Kapitän. Vielleicht zeigt er Dir ja die Stelle ;-)